Hagel, Sturm und Geduld
von Lars Hartwig
Der letzte Märztag dieses Jahres begann wenig versprechend. Geschlossene Wolkendecke, Wind mit Böen bis zu 70km/h Schee- und Hagel-schauern. Verständlich, dass über den Vormittag die Motivation und die Zahl der Flugwilligen dahinschmolz. Nur das Satellitenbild und der DWD sprachen von Verhältnissen, die bei jedem Blick aus dem Fenster und mit jedem neuen Hagelsturm utopischer erschienen.
Was dann jedoch tatsächlich gegen 13:00 Uhr einsetzte, ließ das Gemüt erwachen und mich die immer noch schneidende Kälte wohlwollend verdrängen. Dass meine Zehen später eine andere Meinung haben sollten, sei hier zur Nebensache deklariert.
Bei böigem Wind und Temperaturen jenseits der Komfortgrenze bauten wir dann auf, Wolkenstraßen mit Basishöhen zwischen 1400 und 1850 Metern lockten in die Ferne. Die Thermik war zuweilen wie im Gebirge – in beide Richtungen. Die vom Fluglehrer nochmals auch grafisch dargestellte einfache Regel (zusammengefasst: „Rauf – gut!, Runter – Nicht gut!“) ließ sich von einigen gut umsetzen, andere haben noch Potenziale aufgedeckt.
Am Ende des Tages gab es zwei Überlandflüge von 3.5 und 4 Stunden mit 235 und 327 Kilometern, sowie einige lehrreiche Starts und Landungen bei anspruchsvollen Bedingungen. Zudem gab es sogar Schulbetrieb – Kathy war dank Rainer in der Luft und auch am Boden dabei, Ihre Fähigkeiten auszubauen. Dieser Tag war natürlich nur möglich, weil Niko, Klaus und Dirk mit der Winde eine Art Polarexpedition absolvierten. Ihre Aussagen zum Wetter bleiben zum Schutz der Jugend unter dem Mantel des Schweigens.
Allen Beteiligten vielen Dank für den Einsatz an diesem spannenden Tag. Kommende Woche gibt es viel heißen Tee mit Zitrone 😉