Jahresnachprüfung erfolgreich bestanden
Die Oktober-Wetterlage stellte auf dem Flugplatz Wahlstedt eindrucksvoll unter Beweis, dass feiner Regen, Wind und kalte Temperaturen letztlich auf Mensch und Material gehen. Dennoch waren die Segelflieger trotz der tiefliegenden Wolken zahlreich erschienen und schoben ihre Flugzeuge ins Freie. Allerdings nicht, um zu fliegen, sondern um die jährliche Nachprüfung durchzuführen. In der Fliegerei wird nichts dem Zufall überlassen, sondern der technischen Sicherheit eine sehr hohe Aufmerksamkeit geschenkt. Deshalb müssen alle Segelflugzeuge und der Motorsegler des Luftsportvereins Kreis Segeberg jährlich von einem amtlichen Prüfer gecheckt werden.
Mit einer starken Taschenlampe, einem Winkelspiegel und einem Zollstock versehen, untersuchte Prüfer Rolf Andres aus Lübeck penibel jeden zugänglichen Bereich im Cockpit, die Tragflächen und das Heck der Flugzeuge. „In der Luft haben wir leider keinen Standstreifen, auf dem wir bei einem technischen Problem mal eben halten können“, sagte er mit einem verschmitzten Lächeln, während er mit dem Winkelspiegel bei einem Hochleistungseinsitzer die Rudergestänge auf Lagerspiel und Leichtgängigkeit untersuchte. Auch die maximalen Ruderausschläge an den Tragflächen wurden mit einem Zollstock millimetergenau nach Angabe im Herstellerhandbuch überprüft.
Vereinsvorsitzender Torsten Maaß war mit den Ergebnissen der technischen Prüfung sehr zufrieden. Ausschließlich kleine Verschleißreparaturen werden in der kommenden Winterpause notwendig sein, um das Fluggerät wieder technisch perfekt in die nächste Saison starten lassen zu können. Die Reparaturen werden unter Mithilfe der vielen jugendlichen Segelflugschüler ausgeführt, um sie mit den verschiedenen Materialien der Flugzeuge und der Konstruktionsweise vertraut zu machen. „So kann jeder Pilot viel besser einschätzen, was mit dem Flugzeug los sein könnte, falls einmal ein unbekanntes Geräusch wahrgenommen wird.“, so Maaß, bevor er zusammen mit Prüfer Andres die akribisch geführten Lebenslaufakten der Flugzeuge um die aktuellen Prüfergebnisse ergänzte.
Auch unsere Lübecker Fliegerkameraden waren mit vielen Piloten vor Ort, um zu helfen und die eigenen Vereinsflugzeuge in die Anhänger zu bringen. Derweil zogen aus der Küche wunderbare Düfte einer köstlichen Soljanka durch das Vereinsheim, die von Jockel zubereitet worden war. Nach der langen Zeit in Nässe und Kälte draußen, war die Suppe eine wahre Wohltat, die allen sehr mundete. Vielen Dank, Jockel und gerne wieder!